Was sind Schlupfwespen?
Kaum größer als ein Staubkorn, aber mit erstaunlicher Wirkung: Schlupfwespen gehören zu den wichtigsten natürlichen Gegenspielern zahlreicher Vorrats-, Textil- und Pflanzenschädlinge. Sie zählen zur Familie der Hautflügler und kommen in vielen Varianten in der Natur vor. Besonders bekannt und genutzt ist beispielsweise die Art der Trichogramma Schlupfwespe. Diese winzigen Insekten sind auf den ersten Blick unsichtbar, leisten im Hintergrund aber echte Schwerstarbeit, wenn es darum geht, unliebsame Mitbewohner dauerhaft loszuwerden. Trotz ihres Namens muss man sich vor ihnen nicht fürchten: Mit klassischen Wespen haben sie rein gar nichts gemeinsam. Sie stechen nicht, summen nicht durch die Wohnung und sind weder für Menschen noch für Haustiere gefährlich. Auch für Lebensmittel, Kleidung oder Pflanzen stellen sie keinerlei Risiko dar – im Gegenteil: Sie sind die biologische Antwort auf Schädlingsprobleme aller Art.
Der Clou liegt in ihrer außergewöhnlichen Lebensweise. Die kleinen Helfer parasitieren die Eier der Schädlinge. Das bedeutet: Sie legen ihre eigenen Eier gezielt in die Wirtseier ab. Daraus schlüpft dann nicht etwa eine Motte oder ein Käfer, sondern eine neue Schlupfwespe. So wird der Entwicklungszyklus des Befalls an der empfindlichsten Stelle gestoppt, bevor überhaupt Larven oder adulte Tiere entstehen können. Das macht die Methode nicht nur effektiv, sondern auch besonders nachhaltig.
Genau deshalb kommen die kleinen Wespen seit vielen Jahren in der professionellen Schädlingsbekämpfung zum Einsatz – etwa in Lebensmittellagern, Museen, Apotheken oder Biohöfen. Aber auch im Haushalt, in der Vorratskammer, im Kleiderschrank oder sogar im Garten zeigen sie ihre Wirkung: geruchlos, giftfrei und ohne Rückstände. Einmal richtig eingesetzt, verschwinden die winzigen Insekten nach getaner Arbeit ganz von selbst. Sie hinterlassen keine Spuren, benötigen keine Nachbehandlung und schonen die Umwelt.
Die Zielorganismen der Schlupfwespe
Der große Vorteil beim Einsatz der winzigen, natürlichen Helfer liegt in ihrer gezielten Wirkung: Sie greifen ausschließlich die Eier bestimmter Schädlinge an, ohne andere Insekten oder die Umgebung zu beeinträchtigen. Welche Art der kleinenNützlingezum Einsatz kommt, hängt ganz vom Insekt ab. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Einsatzbereiche.
Schlupfwespen gegen Motten
Motten zählen zu den häufigsten Schädlingen in Haushalten und das aus gutem Grund: Sie sind klein, verstecken sich gut und ihre Larven fressen entweder Lebensmittelvorräte oder Textilien an. Besonders verbreitet sind zwei Arten: die Kleidermotte (Tineola bisselliella) und die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), die oft auch einfach als „Lebensmittelmotte“ bezeichnet wird. Der Schaden entsteht dabei nicht durch die erwachsenen Tiere, sondern durch ihre Nachkommen. Die Lösung ist die gezielte Bekämpfung ihrer Eier.
Lebensmittelmotten:Lebensmittelmottenlegen ihre Eier meist direkt an oder in Verpackungen von Mehl, Müsli, Nüssen oder Trockenfutter. Die winzigen Larven fressen sich durch Papier, Plastik und Vorräte, oft unbemerkt, bis es zu spät ist. Trichogramma evanescens bekämpft die Motteneier direkt in Vorratskammern, Küchenschränken oder Speisekammern. Tipp: Platzieren Sie die Kärtchen mit den Nützlingen direkt im befallenen Schrank, auf Regalflächen oder in der Nähe geöffneter Verpackungen. Eine Behandlung mit Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten über mindestens 9 Wochen (ca. 3–4 Lieferintervalle) ist ideal.
Kleidermotten:Kleidermottenbevorzugen Textilien tierischen Ursprungs: Wolle, Kaschmir, Pelze oder Filz. Ihre Eier verstecken sie oft tief in Schubladen, unter Teppichen oder in Kleidung, die lange ungetragen bleibt. Auch hier sorgen die kleinen Wespen dafür, dass keine neuen Larven schlüpfen können. Tipp: Um die Schlupfwespen gegen Kleidermotten einzusetzen, legen Sie die Kärtchen in Schubladen, Kleiderschränken oder unter Möbeln aus. Achten Sie darauf, dunkle, ruhige Stellen mit abzudecken, da sich meist dort die Eier befinden.
Kombinierter Einsatz bei unklarem Befall: Häufig lässt sich nicht auf den ersten Blick erkennen, ob es sich um Kleider- oder Vorratsmotten handelt, vor allem, wenn man nur einzelne Falter sieht. In solchen Fällen ist der kombinierte Einsatz sinnvoll, da die Wespen gegen beide Arten wirken. Tipp: Verteilen Sie die Kärtchen sowohl in Vorratsschränken als auch in Kleiderschränken – so decken Sie alle möglichen Befallsherde ab.
Schlupfwespen gegen Brotkäfer
DerBrotkäfer(Stegobium paniceum) ist ein typischer Vorratsschädling, der neben Backwaren auch Tees, Gewürze, Medikamente und sogar Bücher befallen kann. Die kleinen, rotbraunen Käfer sind sehr widerstandsfähig und können sich unbemerkt über längere Zeit vermehren. Einsatzempfehlung: Anwendung über spezialisierte Nützlingskärtchen mit Lariophagus distinguendus – ideal in Lager- und Vorratsbereichen.
Schlupfwespen gegen Trauermücken
Trauermücken sind lästige Mitbewohner, die sich besonders gern in feuchter Blumenerde aufhalten. Sie sind an sich ungefährlich, aber ihre Larven fressen Wurzeln junger Pflanzen und können diese nachhaltig schädigen. Zur Bekämpfung dieser Schädlinge kommen in der Regel Nematoden (z. B. Steinernema feltiae) zum Einsatz. Die kleinen Wespen spielen hier keine Rolle, da Trauermücken keine Eigelege im klassischen Sinn produzieren, wie sie etwa von Motten stammen. Hinweis: Bei Trauermücken ist der Einsatz von Schlupfwespen nicht zielführend – hier bitte aufNematodenzurückgreifen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig
Dies waren nur ein paar Beispiele an Schädlingen, gegen die die kleinen Nützlinge effektiv helfen können. Es gibt noch einige weitere Arten, bei denen sich der Einsatz dieser Helfer lohnt, beispielsweise dieEncarsia formosa Schlupfwespen gegen Weiße Fliegenund weitere. Allerdings variiert die Art der passenden Wespe je nach Einsatzgebiet – nicht immer ist die Trichogramma die richtige Wahl. Achten Sie daher immer auf die Spezifikationen der Produkte und vor allem darauf, um welchen Befall es sich handelt.
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Bei Futura finden Sie gezielt ausgewählte Schlupfwespen für die effektive und nachhaltige Bekämpfung von Motten und anderen Schädlingen – natürlich, giftfrei und einfach in der Handhabung. Darüber hinaus führen wir ein großes Sortiment an verschiedensten Anwendungen gegen Schädlinge. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf die natürliche Bekämpfung der ungebetenen Gäste mit Nützlingen. Bei Fragen zur richtigen Auswahl oder Anwendung hilft Ihnen unser Team gerne weiter.
FAQs
Wie lange dauert die Bekämpfung mit Schlupfwespen?
Das kommt ganz auf den Befall an. In der Regel dauert die Behandlung jedoch 8 bis 12 Wochen, da sie den kompletten Entwicklungszyklus der Schädlinge abdecken muss. Während dieser Zeit werden mehrere Lieferintervalle empfohlen, um alle frisch gelegten Eier zuverlässig zu parasitieren. Danach verschwinden die Nützlinge von selbst.Sind Schlupfwespen gefährlich für Menschen oder Haustiere?
Nein, die kleinen Helfer sind völlig ungefährlich für Menschen, Kinder, Haustiere und Pflanzen. Sie sind winzig klein, stechen nicht und konzentrieren sich ausschließlich auf die Eier bestimmter Schädlinge. Nach erledigter Arbeit sterben sie ab oder verschwinden unbemerkt.Wo platziere ich Schlupfwespen am besten?
Auch das kommt ganz auf den Befall an. Sie sollten direkt an den vermuteten Eiablageorten der Lästlinge ausgebracht werden z. B. in Vorratsschränken, Schubladen, Kleiderschränken oder hinter Sockelleisten. Die Kärtchen sollten dabei nicht verdeckt werden, damit sich die Nützlinge frei im betroffenen Bereich bewegen können.