08.08.22
Vögel vertreiben - so funktioniert es
Welche Möglichkeiten gibt es für die Vogelabwehr?
Wollen Sie Vögel aus Ihrem Garten vertreiben, solltten Sie bedenken, dass nicht alle Vogelarten auf jede Form der Vogelvertreibung gleich gut anspringen. Eine effektive Methode bei der Vertreibung ist es, sich die Abneigungen und Fressfeinde der Vögel zunutze zu machen und diese in irgendeiner Form in die Vogelabwehrsysteme einzubauen. Ist Ihr Garten von mehreren Vogelarten geplagt, kann eine Kombination aus mehreren Methoden Abhilfe schaffen.
Vogelscheuche
Nicht immer müssen es High-Tech Lösungen sein. In vielen Fällen reicht schon die gute alte Vogelscheuche aus, um Vögel aus dem Garten zu vertreiben. Vor allem für Felder und in Nutzgärten wird die Vogelscheuche zum Vögel Vertreiben gerne genutzt. Ein bisschen Holz, ein wenig Stroh, ein ausgetragenes Hemd und fertig ist die Vogelabwehr. Wenn Sie eine Vogelscheuche aufstellen möchten, sollten Sie aber darauf achten, dass bei den Vögeln kein Gewöhnungseffekt eintritt, denn bleibt die Vogelscheuche über mehrere Monate am selben Ort stehen, kann es sein, dass die Vögel diese nicht mehr als Gefahr wahrnehmen und sie sogar als Rastplatz nutzen. Platzieren Sie die Vogelscheuche also regelmäßig an einem neuen Platz im Garten und wechslem Sie das Hemd ab und zu.
Attrappen
Vogelattrappen sind eine bewährte Methode, vor allem bei kleinen Vögeln. Bei Spatzen zählen große Greifvögel wie Turmfalken, Waldkäuze oder die Nebelkrähen zu den natürlichen Fressfeinden. Auch andere kleinere Vogelarten fressen Kleinvögel, dann aber vor allem die Jungvögel. Zu diesen Jägern zählen Elstern und Rabenkrähen. Aber auch andere Tiere, wie Marder und Eichhörnchen fressen Jungvögel und die Eier. Diese Tatsache können Sie sich zunutze machen und Attrappen entweder selbst bauen oder kaufen. Mittlerweile gibt es viele Shops, die alle möglichen Produkte anbieten. Denke Sie aber auch bei solchen Attrappen daran, dass Vögel nicht dumm sind und die Scheu nach einiger Zeit verfliegt, wenn sie merken, dass sich die Attrappen nicht bewegen. Platziere also auch solche Attrappen regelmäßig an einer anderen Stelle im Garten.
Ultraschall
Es hält sich hartnäckig die Meinung, dass alle Vögel mit Ultraschall verschreckt werden können. Dies ist jedoch nicht möglich, da der für Vögel hörbare Frequenzbereich viel kleiner ist. Die meisten Vögel hören nur bis zu einer Frequenz von ca. 6.000 Hz. Die Ausnahme bilden manche Greifvögel. Nachtaktive Eulen können Frequenzen bis zu 10.000 Hz wahrnehmen. Einige Vogelarten sind aber in der Lage, Infraschall wahrzunehmen. Darunter fallen auch Tauben. Bei Ultra-und Infraschallgeräten sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass sie nicht nur von entsprechenden Vögeln gehört werden, sondern auch von anderen Tieren, die ein viel ausgeprägteres Hörvermögen haben, zum Beispiel Haustiere. Diese empfinden den Ton ebenfalls als unangenehm.
Knallschussanlage und andere akustische Mittel zur Vogelabwehr
Da auch Vögel nicht in der Lage sind, ihr Hörvermögen zu unterdrücken, werden für viele Produkte akustische Mittel zur Vogelabwehr in Form von lauten Geräuschen eingesetzt. Darunter fallen zum Beispiel Knall- oder Schreckschuss-Apparate, bei denen ein kurzer Knall aus einem Lautsprecher abgegeben wird. Oft werden aber auch spezielle Apparate zur Vogelabwehr genutzt, welche die Laute von Fressfeinden der Vögel nachahmen. Darunter zählen dann auch die Rufe von Raubvögeln. Für solche Anlagen gibt es aber spezielle Gesetze. Denn die Lautstärke der Geräusche darf nur so laut sein, dass diese unbeteiligte Personen nicht erheblich belästigen. Deshalb werden solche Anlagen auch hauptsächlich für die Vogelabwehr in der Landwirtschaft genutzt. Im eigenen Garten sollte man besser davon absehen, da sich die Nachbarn belästigt fühlen könnten.
Reflektoren
Um Vögel zu vertreiben ist es seither eine bewehrte Methode, sich den optischen Sinn der Tiere zunutze zu machen. Vögel wie Amseln und Spatzen lassen sich von optischen Veränderungen schnell irritieren. Aus diesem Grund kann es hilfreich sein, reflektierende Elemente wie Spiegelfolie aufzuhängen. Auch alte CDs können für die Vogelabwehr umfunktioniert werden. Diese Dinge reflektieren das Sonnenlicht oder das Licht einer anderen Lichtquelle so, dass sie bei Vögeln für Irritation sorgen. Deren natürlicher Instinkt rät den Tieren dann zur Flucht. Der Vorteil an solchen Reflektoren ist, dass man sie schnell und günstig selbst basteln kann und sie auch keine Nachbarn stören. Sie bieten damit ein gutes Hausmittel zur Vogelabwehr.
Laser
Auch Laser lösen den Fluchtreflex durch optische Reize aus. Forscher fanden heraus, dass die Sicht bei Vögeln besonders auf die Farbe grün spezialisiert ist, Vögel also besonders Unterschiede bei Grüntönen anders und besser als wir Menschen wahrnehmen können. Das machen sich viele Anbieter bei Lasern zur Vogelabwehr zunutze, die auf dem Markt erhältlich sind. Diese Laser senden nämlich grünes Licht aus. Man sollte aber darauf achten, dass auch bei den Lasern der Gewöhnungseffekt ausbleibt und dann auf solche Apparate setzen, bei denen der Laserstrahl nicht immer in die gleiche Richtung ausgesendet wird.
Tipps: Wie können Sie das Nisten verhindern?
Möchte man Vögel vertreiben, ist es sinnvoll die Niststätten zu verhindern. Hierfür findet man auf Foren verschiedene Tipps. Zum einen ist das regelmäßige Vögel Vertreiben eine sinnvolle Maßnahme. Denn werden die Tiere häufig gestört, fühlen sie sich nicht sicher genug, um an diesem Ort zu nisten. Zum anderen sollten Sie die Schlupflöcher schließen, durch welche Vögel in den Dachboden gelangen können. Auch unter Dachvorsprüngen und auf dem Balkon nisten zum Beispiel Tauben gerne. Hier kann es sinnvoll sein, Taubenabwehrnetze an der Fassade, über der Terrasse oder am Balkon zu befestigen. So können die Vögel nicht zu den üblichen Nistorten gelangen und hinterlassen auch keinen Kot über Ihrer Terrasse.
Auch am Fenster findet man im Frühjahr oft Nester. Dort lohnt es sich, Drähte zu spannen, damit Vögel wie zum Beispiel Tauben dort nicht landen können. Bei Mitteln zur Vogelabwehr wie etwa bei Taubenabwehr Spikes, die häufig unter dem Dach installiert werden, sollten Sie darauf achten, dass sie ordnungsgemäß aufgestellt werden. Ist das nicht der Fall, kann das nämlich zum gegenteiligen Effekt führen und die Vögel nutzen diese für ihre Nester. Bereits bebrütete Nester dürfen übrigens nicht entfernt werden, da diese durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind.
Gibt es Regeln in Sachen Vogelschutz?
Bundesnaturschutzgesetz
Vögel im Garten und in der Stadt zählen zu den wild lebenden Tierarten. Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten,
" 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören" und " 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören".
Darauf sollten Sie bei der Vogelabwehr achten und deshalb auf Tötungsmaßnahmen wie Gift oder Erschießung verzichten.
EG-Vogelschutzrichtlinie
Die EG-Vogelschutzrichtline verfolgt das Ziel, "die wildlebenden heimischen Vogelarten im Gebiet der Europäischen Union in ihrem Bestand dauerhaft zu erhalten, und neben ihrem Schutz auch die Bewirtschaftung und die Nutzung der Vögel zu regeln."
Wer gegen die Gesetze verstößt muss teilweise mit hohen Bußgeldern rechnen. Wer nachweislich einen wild lebenden Vogel fängt, verletzt oder tötet, muss bei besonders geschützten Vögeln in den meisten Bundesländern bis zu 50.000 Euro zahlen. In Brandenburg sogar bis zu 65.000 Euro. Nachlesen kann man das im Bußgeldkatalog.
Welche Krankheiten werden durch Vögel übertragen?
Nicht nur der lästige Kot und das Stibitzen der süßen Früchte und Fische spricht für das Vögel Vertreiben. Auch Krankheiten, die durch Vögel übertragen werden können, führen dazu, dass Sie Die Tiere besser auf Abstand halten sollten. Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die von Tier auf Mensch übertragen werden können. Ein Beispiel ist die Vogelgrippe. Diese ist zwar nur in sehr seltenen Fällen auf den Menschen übertragbar, trotzdem kam es bereits durch hoch krankheitserregende Influenza-Viren bei vielen Menschen aus Asien, Afrika und im Nahen Osten zum Todesfall. Die Übertragung auf den Menschen passierte in den meisten dieser Fällen aber nur, wenn der betroffene Mensch engen Kontakt zu erkranktem Geflügel hatte. Von den bei uns heimischen Vogelarten geht aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Gefahr aus.
Eine weitere Krankheit ist die Ornithose, auch Papageienkrankheit genannt. Die Ornithose ist eine bakterielle Infektion durch Chlamydien, welche grippeähnliche Symptome nach sich zieht. Die Infektion erfolgt meist über infizierten Vogelkot. Auch Paramyxovieren können von Vögeln auf den Menschen übertragen werden. Diese verursachen dann manchmal leichte Bindehautentzündungen oder Erkältungen. Auch wenn in seltenen Fällen solche Krankheitserreger von Vögeln auf Menschen übertragen wurden, sollten Sie wissen, dass die meisten dieser Fälle vor allem infiziertes Geflügel betraf und nicht von den in Deutschland heimischen wildlebenden Vögeln übertragen wurde.
Wir hoffen sehr, dass wir Ihnen alle wichtigen Informationen rund um das Thema "Vögel vertreiben" liefern konnten!