
Speckkäferlarve: erkennen & langfristig bekämpfen
Speckkäferlarven sind mit einer Größe von gerade einmal 1–20 mm wahre Winzlinge. Kein Wunder, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind und schnell übersehen werden. Doch wenn Du sie doch zu Gesicht bekommst, dann wirken die kleinen braun gefärbten Larven nahezu unscheinbar. Dabei haben es Speckkäferlarven, im Gegensatz zu den ausgewachsenen Exemplaren, faustdick hinter den Ohren. Je nach Art können die gefräßigen Larven Schäden an Vorräten oder Textilien verursachen. Als wäre das nicht ärgerlich genug, sind die Larven des Speckkäfers auch dafür bekannt Allergien auszulösen. Am besten entwickeln sich die Tiere in warmen, trockenen Umgebungen. Sie sind häufig in Haushalten, Vorratsräumen und auch Lagern zu finden – manchmal unbemerkt über Wochen hinweg. Oft werden erst die Schäden der Larven bemerkt, doch eine Plage ist dann bereits fortgeschritten. Wie Du merkst, ist ein Befall mit Speckkäferlarven ein ernstzunehmendes Problem, das Dein Eingreifen erfordert. Denn wie bei den meisten Schädlingen gilt auch hier: von allein verschwinden die Insekten nicht.
Deshalb wollen wir Dir in diesem Beitrag dabei helfen, einen Befall mit Speckkäferlarven rasch zu identifizieren. Du erfährst, wie Du Speckkäfer und ihre Larven frühzeitig erkennen kannst, welche typischen Anzeichen auftreten und welche Ursachen hinter einem Befall stecken können. Wir zeigen Dir außerdem, welche Speckkäferarten besonders häufig vorkommen – darunter der Gemeine Speckkäfer (Dermestes lardarius), der Gefleckte Speckkäfer (Dermestes maculatus) und einige weitere Arten – und mit welchen Mitteln Du Speckkäferlarven wirksam bekämpfen kannst – auch ganz ohne aggressive Chemie.
Klare Sache: So erkennst Du Speckkäferlarven
Bei Fraßschäden an Textilien denken die meisten als Erstes an Kleidermotten. Auch bei Schäden an Lebensmitteln stehen Lebensmittelmotten rasch unter Verdacht, die Verursacher zu sein. Oft ist diese Annahme auch korrekt. Schließlich treten Kleider- und Lebensmittelmotten im Vergleich zu Speckkäfern häufiger auf. Der Grund: während Motten sich bei unterschiedlicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit verbreiten, benötigen Speckkäfer und Speckkäferlarven ganz bestimmte Bedingungen für die Entwicklung. Ein prüfender Blick lohnt sich dennoch. Bekämpfungsmaßnahmen gegen Motten werden einen Befall mit Speckkäferlarven nämlich nicht aufhalten. Demnach ist es wichtig, herauszufinden, wer die wahren Übeltäter sind. Doch wie erkennst Du Speckkäferlarven?
Aussehen und Vorlieben
Die winzigen Larven haben einen länglichen, leicht gebogenen Körper, sind bräunlich gefärbt und haben feine abstehende Härchen. Sie bewegen sich langsam und bevorzugen dunkle und geschützte Orte wie Ritzen, Fugen oder auch Teppichkanten. Ob sie sich an einem Ort niederlassen oder nicht, hängt auch davon ab, ob sich in der Nähe eine Nahrungsquelle befindet. Am liebsten Eine eiweißhaltige: Tierhaare, Leder, Federn und bei einigen Arten auch getrocknete Lebensmittel.
Warnhinweise bei einem Befall
Ein Zeichen für einen Befall sind leere Larvenhüllen, sogenannte Häutungsreste, die Du an Rückzugsorten finden kannst. Auch unregelmäßige Fraßschäden an organischen Materialien sind ein deutlicher Hinweis. Befallene Textilien zeigen oft kleine Löcher oder ausgedünnte Stellen. In Lebensmitteln lassen sich Verunreinigungen durch Kot und Häutungen feststellen. Feine, pelzartige Reste in Lebensmitteln oder Verstecken, sind ebenso Hinweise. Doch so ähnliche Anzeichen weist auch ein Befall mit Motten auf. Wie lässt sich ein Befall mit Speckkäferlarven also von einem mit Mottenlarven unterscheiden, wenn keine lebenden Tiere zu sehen sind? Zu einer eindeutigen Befallsermittlung kannst Du sogenannte Pheromonfallen einsetzen. Pheromonfallen sind Fallen, die mit einer Klebefläche und einem speziellen Lockstoff versehen sind. Bei dem Lockstoff handelt es sich um einen Sexuallockstoff, der die Pheromone, der weiblichen Käfer imitiert. Männliche Käfer werden von ihnen angelockt. Befinden sich also Speckkäfer in Deiner Wohnung, dann werden sie garantiert von der Pheromonfalle gegen Speckkäfer angelockt und bleiben auf der Klebefläche haften.
Speckkäferarten: So kannst Du sie unterscheiden
Doch Speckkäfer ist nicht gleich Speckkäfer! Denn die Speckkäfer (Dermestidae) stellen eine Familie der Käfer dar, von der allein 68 Arten in Mitteleuropa vorkommen. Sie unterscheiden sich in Aussehen, Lebensweise und dem Schadbild. Zu den bekanntesten gehört der Gemeine Speckkäfer (Dermestes lardarius). Dieser etwa 7 bis 9 Millimeter lange Käfer hat eine dunkle Körperfarbe mit einem auffälligen, gelblich-braunen Querband auf den Flügeldecken. Die Larven des Gemeinen Speckkäfers sind besonders gefräßig und verursachen große Schäden an tierischen Materialien und Lebensmitteln. Ebenfalls weit verbreitet ist der Gefleckte Speckkäfer (Dermestes maculatus), der auf den ersten Blick dem Gemeinen Speckkäfer ähnelt, aber dunklere Flecken und eine glänzendere Oberfläche aufweist. Diese Käferart wird besonders häufig in Lebensmittelbetrieben oder Lagerhäusern gefunden, wo sie sich an getrocknetem Fleisch oder Fisch vergreift. Die Larven besitzen einen dichten Borstenkranz am Hinterleib – ein wichtiges Erkennungsmerkmal.
Daneben gibt es weitere bekannte Vertreter der Speckkäfer-Familie, die ebenfalls als Materialschädlinge gelten und in Haushalten auftreten können. Der Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae) und der Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci) zum Beispiel. Sie gehören zur Gattung Anthrenus und sind deutlich kleiner. Sie befallen bevorzugt Textilien, Teppiche oder ausgestopfte Tiere und verursachen dort feine, aber großflächige Fraßschäden. Auch der Gemeine Pelzkäfer (Attagenus pellio) und der Berlinkäfer (Attagenus smirnovi) sind typische Vertreter der Familie und gelten als hartnäckige Schädlinge in Haushalten. Besonders auffällig sind ihre Larven mit langen Borsten am Hinterleib. Während der Pelzkäfer sich vorrangig von Haaren, Federn und Wolle ernährt, ist der Berlinkäfer in warmen Innenräumen aktiv und breitet sich dort häufig stark aus.
Wichtig zu wissen: Auch wenn sich die genannten Käferarten in Größe, Musterung und bevorzugtem Lebensraum unterscheiden, gehören sie alle zur Familie der Speckkäfer und verursachen teils sehr ähnliche Schäden. Eine genaue Bestimmung der Art ist für eine erfolgreiche Bekämpfung hilfreich.
Speckkäferart vom Profi bestimmen lassen
Anhand des Schadbilds und des Aussehens, lässt sich die Käferart in der Regel gut bestimmen. Bist Du Dir allerdings nicht sicher oder möchtest eine Expertenmeinung hinzuziehen, dann ist eine professionelle Insektenbestimmung eine einfache und praktische Möglichkeit das gefundene Insekt zu bestimmen. Dafür buchst Du einfach die Insektenbestimmung, zum Beispiel von Futura und fängst den Käfer mit einem vorhandenen Kunststoffbehälter, den Du verschließen kannst. Diesen kannst Du anschließend mit einem kurzen Zettel, an dem Du Befundort und -zeit dazuschreibst, ins Labor einschicken. Ein Profi-Biologe analysiert das Tierchen und Du erhältst nach ca. 7–10 Werktagen neben einer genauen Bestimmung der Käferart, auch Lösungsvorschläge, falls diese notwendig sind.
Ursachen für einen Befall mit Speckkäferlarven
Ein Befall mit Speckkäferlarven kann verschiedene Ursachen haben. Nicht selten ist eine Plage reiner Zufall. Wie das sein kann? Speckkäfer leben in der Natur und können sich, ebenso wie andere Insekten, in Deine Wohnräume verirren. Ob sich aus einem Käfer direkt eine Plage entwickelt, kannst Du allerdings zu einem gewissen Teil selbst beeinflussen. Fakt ist: je besser die Umgebung zu den Vorlieben der jeweiligen Käferart passt, umso wahrscheinlicher wird sich der Käfer einnisten und umso einfacher können sich Speckkäferlarven entwickeln. Warme, trockene Bedingungen bieten ideale Entwicklungsbedingungen für die Larven. Räume, die seltener gereinigt werden, mit Heizung und wenig Luftzirkulation – etwa Keller, Dachböden oder Lagerräume – gelten als besonders anfällig. Vor allem in dunklen, selten genutzten Ecken können sich Speckkäfer unbemerkt vermehren. Textilien wie Pelze, Wolle, Leder oder Filz, aber auch Polstermöbel oder Matratzen mit tierischen Bestandteilen werden häufig befallen. Selbst Kleidung kann betroffen sein – insbesondere dann, wenn sie lange nicht bewegt oder gereinigt wurde.
In den meisten Fällen entstehen Probleme dort, wo organisches Material als Nahrungsquelle dient. Alte Vorräte, trockene Lebensmittelreste oder vergessenes Tierfutter sind ideale Brutstätten. Auch tote Insekten in Lampenschirmen oder verendete Tiere in schwer zugänglichen Bereichen wie dem Dachboden oder unter Dielen ziehen Speckkäfer geradezu magisch an. Aber auch in Museen, Archiven oder Lebensmittelbetrieben können Speckkäfer große Schäden anrichten, wenn keine präventiven Maßnahmen getroffen werden. Je nach Käferart ist auch eine saisonale Häufung möglich – im Frühling und Sommer ist das Risiko besonders hoch. Wer die Risikobereiche kennt, kann frühzeitig reagieren und einen möglichen Befall gezielt verhindern.
Speckkäferlarven mit diesen Maßnahmen loswerden
Konntest Du einen Befall mit Speckkäferlarven in Deiner Wohnung feststellen? Dann solltest Du so rasch wie möglich Maßnahmen zur Bekämpfung und Verbreitung ergreifen, damit der Befall nicht weiter fortschreiten kann. Die Pheromonfallen hast Du bereits zur Befallsermittlung kennengelernt. Solche Fallen sind Dir allerdings auch während und nach einem Befall mit Speckkäferlarven sehr nützlich. Eine Plage lässt sich mit einer Pheromonfalle gut kontrollieren. So weißt Du immer, ob Deine Maßnahmen bereits ihre Wirkung zeigen oder ob sich einen erneuter Befall anbahnt. Nutze also Pheromonfallen gegen Speckkäfer oder bei einem Befall mit Teppichkäfern, die spezielle Pheromonfalle gegen Teppichkäfer und gegen Pelzkäfer, die spezielle Pheromonfalle gegen Pelzkäfer, für eine nachhaltige Bekämpfung von Speckkäfern. Gegen die Speckkäferlarven haben sich Nützlinge als biologische und giftfreie Methode erweisen. Nützlinge sind winzige Tierchen und natürliche Feinde von Schädlingen. Zu den Nützlingen gegen Speckkäferlarven zählen die Lagerpiraten. Sie werden einfach am Befallsort oder dort, wo ein Befall vermutet wird, freigelassen. Die Nützlinge gehen dann aktiv auf die Suche nach den Speckkäferlarven und bekämpfen sie. Besonders praktisch ist zudem, dass die Tierchen keinerlei Gefahr für Kinder und Haustiere darstellen und von alleine wieder verschwinden, sobald sie keine Käferlarven mehr finden.
Die Kombination von Pheromonfallen und dem Einsatz von Nützlingen gegen Speckkäfer und die Larven der Käfer ist sehr wirkungsvoll. Darüber hinaus solltest Du den Befallsort gründlich reinigen – vor allem Fugen, Ritzen, hinter Leisten und unter Möbeln. Kontrolliere außerdem alle Lebensmittelvorräte und Materialien aus Naturfasern. Verdächtige Kleidung solltest Du heiß waschen oder einfrieren, um mögliche Eier und Larven zu bekämpfen. Auch das Versiegeln von potenziellen Rückzugsorten wie Ritzen oder Fugen hilft dabei, einem erneuten Befall vorzubeugen.
Fazit: Befall mit Speckkäferlarven
Ein Befall mit Speckkäferlarven ist ärgerlich. Insbesondere, wenn Textilien oder Gegenstände befallen sind, die einem am Herzen liegen. Die feinen Härchen der Speckkäferlafen können zudem allergische Reaktionen, wie Hautausschläge auslösen. Bei Verdacht auf einen Befall ist es daher ratsam rasch zu reagieren und diesen mit Hilfsmitteln, wie einer Pheromonfalle zu ermitteln und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen. Mit einem gezielten Mix aus verschiedenen Maßnahmen lässt sich die Speckkäferplage nachhaltig bekämpfen – ganz ohne Chemie. Nützlinge, wie die Lagerpiraten sind dabei eine ideale Lösung, denn sie finden Speckkäferlarven in den kleinsten Verstecken und bekämpfen diese effektiv und besonders nachhaltig.