
Große Winkelspinne und Co: Diese Spinnenn sind bei uns heimisch
Die Große Winkelspinne gehört zur Gattung der Winkelspinnen und ist vor allem in Mitteleuropa beheimatet. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Eratigena atrica. Die große Winkelspinne ist wohl diejenige Spinnenart, die bei ihrem Erscheinen hierzulande für die meiste Gänsehaut sorgt. Grund dafür ist ihr Aussehen. In Mitteleuropa ist die Große Winkelspinne, wie es der Name schon verrät, die größte Spinnenart, die man in unseren Häusern antreffen kann. Allein ihr Körper, also das Kopf-Brust-Stück und der Hinterleib, erreicht eine Länge von 2 Zentimetern. Bei Weibchen können die Beine die doppelte Körperlänge erreichen und bei den männlichen Tieren die dreifache Körperlänge. Die Körperfärbung der Großen Winkelspinnen weist meist eine dunkelbraune Färbung auf. Vor allem der Hinterleib der Großen Winkelspinne ist mit hellbraunen Flecken gemustert.
Auf der Unterseite des Hinterleibs befindet sich die Afteröffnung und ein Stück weiter vorne die Atemöffnung und die Genitalöffnung. Die langen dünnen Beine der Spinne sind genau wie der Körper bräunlich gefärbt. Dadurch, dass die Beine dieser Spinnenart so lang sind, sind die achtbeinigen Wesen (zum Leid vieler Menschen) in der Lage, sehr schnell zu laufen. Um genau zu sein, beträgt die Geschwindigkeit bis zu 50 Zentimeter pro Sekunde. Diese Spitzengeschwindigkeit dauert jedoch nur kurz an. Das was dieser Hausspinne an Geschwindigkeit zur Verfügung steht, fehlt ihr allerdings an Kletterkraft. Findet sich die Hausspinne in einer Falle mit glatten Wänden (zum Beispiel in der Badewanne) wieder, hat sie keine Möglichkeit zu fliehen, da ihre Beine auf den Oberflächen abrutschen.
Bezüglich ihrer Sinnesorgane ist die Große Winkelspinne mit acht Augen ausgestattet, die alle gleich groß sind, in zwei übereinanderliegenden Reihen angeordnet und frontal nach vorne gerichtet sind. Man möchte meinen, dass diese Spinne mit acht Augen wunderbar in der Lage ist, ihre Umgebung visuell wahrzunehmen. Das ist aber nicht der Fall. Diese Hausspinne kann nämlich nur zwischen hell und dunkel unterscheiden. In Sachen Sehen ist die Große Winkelspinne kein Meister, dafür kann sie aber mit ihren Borsten und Haaren minimalste Erschütterungen wahrnehmen. Auch Schallwellen von tiefen Frequenzen kann sie registrieren.
Oft wird die Große Winkelspinne mit anderen Spinnen in Deutschland verwechselt. Meistens gehören diese Spinnenarten ebenfalls zur Gattung der Winkelspinne. Im Gegensatz zu Großen Winkelspinnen besitzen Feldwinkelspinnen zum Beispiel einen gelblich braunen Körper und sind nicht direkt im Haus sondern in trockenem Rasen und an Waldrändern zu finden. Nur zur Überwinterung wagt sich die Feldwinkelspinne in Häuser oder Höhlen. In Deutschland findet man die Feldwinkelspinne vor allem in der Mitte und im Nordosten Deutschlands wieder. Diese Winkelspinne baut für die Nahrungssuche meist unter Holz- oder Rindenstücken Trichternetze.


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Die Lebensweise der Hausspinne
Um sich zu ernähren, haben Spinnentiere unterschiedliche Jagdweisen ausgebildet. Nicht jede Spinne ist in der Lage, ein Netz zu produzieren. Die Große Winkelspinne hat aber diese Fähigkeit und spinnt ein trichterförmiges Netz, um ihre Beute einzufangen. Ist ein Insekt ins Netz gegangen, helfen der Hausspinne die gut ausgebildete Fähigkeit zur Wahrnehmung von Erschütterungen, um den Moment abzupassen. Das ist wichtig, denn im Gegensatz zu Fäden anderer Spinnenarten sind die der Winkelspinne nicht klebrig. Es kann also passieren, wenn die Winkelspinne zu lange wartet, dass die Beute wieder aus dem Netz verschwindet. Die ins Trichternetz eingebauten Signal- und Stolperfäden signalisieren der Spinne aber, wenn sie Besuch hat. Ist der Moment da, schnappt sie sich die Beute blitzschnell und injiziert ihr ein lähmendes Gift.
Spinnen sind nicht in der Lage, große Stücke an Nahrung zu verspeisen oder zu kauen, sie müssen mit ihrem Gift dafür sorgen, dass sich die Beute auflöst. Erst dann können sie den entstandenen Brei aufnehmen und die Nährstoffe weiterverarbeiten. Die Jagd findet meist in der Nacht statt, da die Große Winkelspinne nachtaktiv ist. Oft findet man solche Trichternetze unbesetzt vor. Dies ist dann der Fall, wenn die Winkelspinne den Lebensraum aufgrund von Zerstörung oder Nahrungsknappheit aufgeben musste. Nicht selten kommt es aber auch vor, dass um Trichternetze unter den Artgenossen gestritten wird. Weibchen haben zwar kürzere Beine, sind ihren männlichen Artgenossen aber in der Rumpf- und Kopfgröße überlegen. Aus diesem Grund erobern oft Weibchen die von Männchen gebauten Trichternetze. Es kann passieren, dass das Männchen den Kampf dabei nicht überlebt.
Die Paarung findet im Spätsommer statt. Zu dieser Zeit suchen die Männchen der Hausspinne paarungsbereite Weibchen auf. Die Paarung läuft bei der Hausspinne friedlich ab. Im Vergleich zu anderen Spinnentieren muss die männliche Hauswinkelspinne nicht um ihren Kopf fürchten. Die Hausspinne hat im vorderen Kopfbereich sogenannte Pedipalpen (umgewandelte Extremitäten), die als zweites Extremitäten-Paar auf die Kieferklauen folgen. Die Pedipalpen sind kürzer als die Laufbeine der Hausspinne und spielen bei der Paarung eine wichtige Rolle. Mit ihnen wird das Sperma an das Weibchen übertragen. Ist die Paarung vollzogen, produziert das Weibchen ungefähr einen Monat später einen weißen Kokon mit 50 bis 130 Eiern darin, welcher an den Fäden des Trichternetzes befestigt wird. Nach dem Schlupf verlassen die Jungtiere erst nach einigen Monaten das Nest.


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Wie gefährlich ist der Biss der Hausspinne?
Hausspinnen sind hierzulande nicht unbedingt schön anzusehen, aber gefährlich sind sie für uns Menschen nicht. Die Große Winkelspinne ist zwar in der Lage zu beißen, und das auch bei uns Menschen. Jedoch ist der Biss nicht gefährlich und die Hausspinne wird das auch nur als letzten Ausweg tun.
Wie nützlich sind Hausspinnen?
Spinnen fressen in ihrem Leben eine große Menge an Insekten. Sie zählen deshalb nicht zu den Schädlingen sondern werden oft selbst sogar als Schädlingsbekämpfer bezeichnet. Spinnen übertragen keine Krankheiten. Die Hauswinkelspinne sorgt in deinem Haushalt lediglich dafür, dass die Zahl der Mücken dezimiert wird. Aus dieser Perspektive ist es also nicht nötig, die Tiere zu vertreiben oder gar zu töten, da sie Dir nicht gefährlich werden können, sondern Nutzen bringen. Es ist aber vollkommen verständlich, wenn Du die Spinnen trotz ihrer nützlichen Lebensweise, lieber nicht innerhalb Deiner vier Wände sehen möchtest. Spinnen lösen bei vielen Menschen Panik aus. Die Arachnophobie, also die Angst vor Spinnen, ist weiter verbreitet, als man glaubt. Wenn Du also nicht möchtest, dass Dir die nächste Hausspinne im Keller entgegenblickt, dann ist die Bekämpfung der Spinne notwendig.


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Wie kann ich die Hausspinne loswerden?
Bei der Bekämpfung der Hausspinne solltest Du gnädig vorgehen. Wie Du bereits weißt, ist die Hausspinne mitunter ein echter Nützling. Es gibt verschiedene Methoden für die Spinnen-Bekämpfung. Keine dieser Methoden sollte die Qual des Tieres beinhalten (wie zum Beispiel bei der Verwendung eines Staubsaugers oder Schuhs). Wenn Du eine Hausspinne aus Deinem Haus entfernen möchtest, um sie draußen wieder auszusetzen, diese aber nicht mit der Hand fangen willst, dann kannst Du Dir ein Spinnenfanggerät zulegen. Dieses Tool enthält einen Auffangbereich im vorderen Teil des Werkzeugs, der durch eine zurückschiebbare Klappe geöffnet werden kann. Ist die Klappe geöffnet, kann das Tool auf die Hausspinne gesetzt werden. Mit der Hand kannst Du anschließend den Bereich per Schieberegler wieder verschließen. So kannst Du die Hausspinne ohne Verletzung fangen, in den Garten bringen und dort aussetzen.
Eine weitere Methode, um die Hausspinne ohne Berührung nach draußen zu befördern und noch ein bisschen mehr Abstand halten zu können, ist die Verwendung eines Spinnenfängers mit langem Stiel. Dieses Tool besitzt Borsten, die sich über der Spinne zusammenschieben lassen. In der Zeit, in der die Hausspinne zwischen den zusammengeschobenen Borsten gefangen ist, kannst Du das Gerät mitsamt Hausspinne nach draußen tragen und diese dort freilassen. Auch dieses Tool bietet damit eine humane Methode, die Hausspinne nach draußen zu befördern.
Am liebsten wäre es den meisten Menschen natürlich, wenn die achtbeinigen Gliederfüßer erst gar nicht die Nähe des Menschen aufsuchen und in seine Wohnbereiche vordringen würden. Ist das Dein Ziel, dann kannst Du auf die Verwendung von Gerüchen setzen. Spinnen sind gegenüber manchen Gerüchen sehr empfindlich und meiden Bereiche, an denen sie solchen speziellen Düften ausgesetzt sind. Mit einem Anti-Spinnenspray, welches auf ätherischen Ölen basiert, kannst Du diesen Effekt ausnutzen. Wichtig ist, dass in solchen Sprays keine giftigen Stoffe enthalten sind, die nicht nur der Hausspinne sondern auch anderen Insekten wie Bienen schaden können.
Wir hoffen sehr, dass wir Dir alle wichtigen Informationen rund um das Thema Hausspinne liefern konnten und wünschen Dir viel Erfolg beim Umgang mit den achtbeinigen Tieren!