
Warum ist ein Insektenhotel wichtig
Wildbienen und auch Wildhummeln sind bei der Bestäubung unheimlich wichtig. Oft denken wir bei dem Thema erst an die Honigbienen. Dabei wissen viele nicht, dass Wildbienen mindestens genauso wichtig sind. Nicht nur für den Erhalt der biologischen Vielfalt, sondern auch, weil Wildbienen selbst dann bestäuben, wenn es den Honigbienen noch zu nass oder zu kalt ist. Dabei ist interessant zu wissen, dass knapp 80% unserer Nutzpflanzen von Bienenarten bestäubt werden. Grundsätzlich ist der Erhalt der biologischen Artenvielfalt essenziell für viele Pflanzen. Einige Insektenarten, darunter einige Wildbienen- Arten haben sich im Laufe der Evolution sogar artspezifisch an die von ihnen bestäubten Pflanzen angepasst.
Die größte Herausforderung die viele Insekten heutzutage haben, ist das stark bebaute Land. Dadurch werden Insekten in der Natur Pflanzen und auch Nist- und Überwinterungshilfen weggenommen. Um den fleißigen Tierchen etwas zurückzugeben und ihnen etwas Gutes zu tun, sind solche Insektenhotels eine einfache und hilfreiche Möglichkeit. Nach dem arbeitsreichen Sommer können sich Bienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlinge, Florfliegen und auch Marienkäfer in die Hotels zurückziehen und auf die nächste Saison vorbereiten - übrigens alles Nützlinge. Jeder Gärtner und Hobbygärtner weiß um die Wichtigkeit der kleinen Helfer und freut sich, wenn sie seinen Garten besuchen kommen.
Insektenhotel: Das solltest Du vor dem Bau beachten
Der erste Schritt bevor Du überhaupt mit dem Bau eines Insektenhotels starten kannst, ist Dir Gedanken zu machen, wie groß das Insektenhotel sein soll und welche Insekten Du damit anlocken möchtest. Die Größe hängt vor allem von der zur Verfügung stehenden Fläche ab. Hast Du einen großen Garten? Dann kann das Insektenhotel natürlich deutlich größer ausfallen, als wenn Du einen kleinen Balkon hast. Bedenke bei der Auswahl der Größe auch immer, dass die Insekten am besten ein ruhiges Plätzchen zum Überwintern und Nisten erhalten sollten und nicht ständig gestört werden. Mache dir auch Gedanken zu der Frage, ob Du eine große Artenvielfalt in dem Insektenhaus fördern möchtest oder dieses nur als Nisthilfe dienen soll. Davon hängt dann später ab, ob Du mehrere Häuschen bauen solltest und wie unterschiedlich das Füllmaterial sein wird.
Insektenhotel selbst bauen: Anleitung und Ideen
Es gibt verschiedene Ansätze und Ideen wie man ein Insektenhotel gestalten kann. Von ganz aufwendigen Bauten, bis hin zu etwas einfacheren Varianten, die man auch gut mit Kindern zusammen gestalten kann. In diesem Artikel geht es vor allem um ein paar einfachere Variante, die sich im Handumdrehen umsetzen lassen. So ist das Projekt "Insektenhotel selbst bauen" ganz schnell realisiert.
Bauanleitung: Insektenhotel aus einer Keks- oder Konservendose
Ein Insektenhotel ist ganz schnell aus einer Dose gebaut. Dafür werden kaum Materialien benötigt.
Du benötigst: Eine tiefe Keksdose oder eine Konservendose, Farbe Deiner Wahl- sie sollte nur wetterfest sein, ein Draht oder eine dicke Schnur, eine Bohrmaschine, ein Stück Schleifpapier, einen ungiftigen Bastelkleber und Füllmaterial. Als Füllmaterial kannst Du das, was dir beliebt verwenden. Weiter unten im Beitrag erklären wir, welche Insekten, welches Füllmaterial bevorzugen.
Schritt 1: Als erstes sollte die Dose sauber und trocken sein. Nutzt Du eine Konservendose? Dann schleife die scharfen Ränder mit dem Schleifpapier glatt, bevor Du zu Schritt 2 übergehst.
Schritt 2: Bohre nun an den oberen Rand, wo sich die offene Seite befindet ein kleines Loch in die Dose. Direkt gegenüber kurz vor dem Boden der Dose, bohrst Du dann noch ein Loch. Dort kommt später die Schnur rein, damit das Insektenhotel aufgehängt werden kann.
Schritt 3: Nun kannst Du die Dose in den Farben und Mustern Deiner Wahl bemalen. Das ist ein leichter Schritt der Kindern auch viel Freude bereitet.
Schritt 4: Jetzt kann das Insektenhaus mit den ausgewählten Materialien befüllt werden. Klebe das Füllmaterial dazu einfach an den Boden der Dose. Kleiner Tipp: Mische die Materialien nicht zu sehr. Bastle lieber noch ein Hotel, damit die Tierchen auch genügend Platz haben.
Schritt 5: Es fehlt nur noch die Schnur, die Du durch die gebohrten Löcher fädelst und das Insektenhotel kann aufgehängt werden.
Bauanleitung: Insektenhotel aus einem Pflanztopf
Eine Alternative zu der Keksdose bietet ein Tongefäßes bzw. ein kleiner Kübel. Dazu kannst Du dieselbe Bauanleitung nutzen wie für die Keksdose. Überspringe dabei nur den Schritt mit der Bohrung der Löcher. Ein Kübel besitzt in der Regel nämlich bereits ein Abflussloch. In dieses kannst du einen Haken einsetzen und den Kübel später zum Beispiel waagerecht am Zaun oder an einer Wand befestigen. Achte nur darauf, dass das Gefäß gut gesichert ist, damit es nicht runterfallen kann.
Bauanleitung: Insektenhotel aus einem Baumstamm
Eine sehr einfache und schnelle Variante stellt das Insektenhotel aus einem Baumstamm dar. Es ist nicht nur schnell gebaut, das Hauptmaterial stammt auch noch aus der Natur. Es handelt sich um einen Baumstamm. Besonders geeignet ist ein Brennholzscheit mit Rinde. Bohre dazu einfach unterschiedlich große Löcher in das Holz. Dabei können die Löcher beliebig platziert werden oder Du lässt Dir ein schönes Muster einfallen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem kleinen Haus als Muster? Den Baumstamm kannst Du dann dekorativ und ganz dezent in Deinem Garten aufstellen.
Bauanleitung: Insektenhotel aus einem Lochziegel
Wenn Du gedachst hast, dass das Insektenhotel aus dem Baumstamm sehr einfach war, dann können wir Dich jetzt überraschen. Keine Lust zu bohren? Dann besorg Dir einfach ein Lochziegel oder gleich mehrere und befülle sie mit unterschiedlichen Füllmaterialen. Jetzt suchst Du Dir nur noch ein schönes Plätzchen für das Insektenhaus aus und kannst dabei zusehen, wie dort langsam Leben einkehrt. Achte nur darauf, dass Du, vor allem, wenn Du Bienen anlocken möchtest eine Seite des Lochziegels mit Lehm, Gips oder Watte verschließen.
Bauanleitung: Insektenhotel aus einem alten (CD-) Regal
Als letztes wollen wir Dir eine sehr nachhaltige Variante vorstellen. Manchmal haben wir bei uns zu Hause Sachen rumliegen, die wir nicht mehr wollen oder benötigen. Schau einfach mal in Deinen Keller oder Abstellraum, ob sich da noch etwas verbirgt, was Du umfunktionieren kannst. Zum Beispiel eine Obstkiste oder ein altes Regal. So ein CD-Regal lässt sich super in ein Insektenhotel verwandeln.
Dazu einfach das Regal in einer wetterfesten Farbe anstreichen und mit einem ungiftigen Bastelkleber das Füllmaterial an die Regalwand der einzelnen Fächer kleben. Und schon ist es fertig, das schicke und moderne Insektenhotel.
Auch kannst Du einen Blick in Deinen Garten werfen. In der Natur lassen sich manchmal die besten Füllmaterialien finden.
Die richtige Füllung für das Insektenhotel
Die richtigen Materialien für ein Insektenhotel richten sich vor allem danach, welche Insekten Du anlocken möchtest. Wildbienen benötigen andere Nisthilfen als zum Beispiel Marienkäfer oder Schmetterlinge. Richte Dich hier auch an der Natur und daran wo die Insekten sich am liebsten verkriechen. Es folgt eine kleine Übersicht welche Insekten welche Füllmaterialien bevorzugen.
Bienen und Hummeln: Sie schätzen die Abwechslung von Pflanzen und Stärken. Bambusröhren bietet dabei einen idealen Unterschlupf und Löcher im Hartholz sind geeignete Plätze für Bienen, darunter auch Wildbienen und Wildwespen, um ihre Eier abzulegen. Aber auch altes Holz oder Mauerwerk wird gerne als Nisthilfe genutzt.
Schmetterlinge: Mit dünnen, biegsamen und vor allem frischen Ästen, lässt sich ein Schmetterlingshaus befüllen. Diese Art von Gehölz bevorzugen Schmetterlinge nämlich. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann setze außerdem Sommerflieder und Brennnesseln neben das Insektenhaus. Das wird noch mehr Schmetterlinge anlocken.
Marienkäfer: Marienkäfer lieben Kiefer und- Tannenzapfen. In den Hohlräumen fühlen sie sich wohl und lassen sich dort gerne nieder. Außerdem ist es hilfreich, wenn in der Nähe des Hotels Holunder, Jasmin oder Rosen wachsen. Diese Arten mögen die kleinen gepunkteten Helfer nämlich sehr.
Florfliegen: So wie die Marienkäfer, sind auch Florfliegen Fans von Kiefern- und Tannenzapfen. Aber auch Ziegelsteine sind äußerst beliebt. Vor allem in der Farbe rot. Das kannst Du Dir zu Nutze machen, indem Du Dein Insektenhotel rot färbst und innen mit Tannzapfen befüllst.
Übrigens sind Marienkäfer und Florfliegen natürliche Mittel gegen einige Schädlinge, darunter vor allem Blattläuse und Milben. Denn sie ernähren sich von ihnen. Circa 50 Blattläusen pro Tag werden dabei vertilgt.
Insekten ins Insektenhotel locken
Ein artgerechtes Insektenhotel ist auf die Bedürfnisse der Insekten abgestimmt und wird dann auch dankend besiedelt. Normalerweise wirst Du also Insekten nicht in das Insektenhotel locken müssen. Sie werden den Weg selbst dort hinein finden. Du kannst den Einzug der Insekten jedoch mit ein paar Tipps noch einfacher und attraktiver gestalten.
1.Der richtige Standort: Der Wahl des Standorts trägt nicht nur maßgeblich dazu bei, dass sich Wildbienen und Co. in dem Insektenhaus wohl fühlen. Er trägt auch zur Lebensdauer der Materialien bei. Ein sonniger Platz hilft dem Häuschen nämlich dabei nach dem Regen schnell wieder trocken zu werden. Das ist wichtig, damit Fäulnis und Pilzbildung keine Chance haben. Im Winter kühlt das Insektenhotel auch nicht so stark ab, wenn es einen vollsonnigen Standort hat. Abgesehen davon haben es Insekten gerne warm und benötigen die Wärme für die Brut.
Bitte beachte noch bei der Wahl des Standortes, dass dieser strenggenommen zwar wieder gewechselt werden kann, jedoch ist es ratsam den Wechsel nicht im Winter durchzuführen. Denn ein Insektenhotel, dass im Winter von seinem bisherigen Standort in einen deutlich wärmeren verlegt wird, bringt den Biorhythmus der Insekten durcheinander. Die starke Temperaturerhöhung täuscht nämlich den Frühling vor, weshalb einige Insekten früher aus der Winterstarre erwachen und auf Nahrungssuche gehen. Da sie jedoch noch keine Nahrung finden, sterben sie.
2.Die richtige Höhe: Das Insektenhotel sollte mindestens 50 cm über dem Boden angebracht werden, besser noch aber über ein Meter über Boden. Das schützt die nistenden Insekten vor neugierigen Hunden, Katzen, aber auch Kindern.
3.Eine gute Versorgung: Damit Bienen, Hummeln und Schmetterlinge Deinen Garten überhaupt besuchen wollen, geschweige denn davon, sich in Deinem Insektenhotel niederzulassen, sollte der Garten blühende Pflanzen bieten, die wiederum für Pollen und Nektar sorgen. Dafür kannst Du ein Beet mit Wildblumen oder ausgewählte Sorten pflanzen. Je nachdem was Dir gefällt und wieviel Platz Du zur Verfügung hast.
Das Projekt "Insektenhotel selbst bauen" macht zusammengefasst Spaß und tut der Natur und Umwelt etwas Gutes. Deine Pflanzen werden oberdrein noch bestäubt und Du kannst Schädlinge auf ganz natürliche Art und Weise bekämpfen. Wenn es mal doch etwas schneller gehen soll und Du Dein Insektenhaus am liebsten sofort fertig hättest, dann ist das Greenhome Insektenhotel genau das Richtige für Dich.