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02.11.21

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Hausbock – Die Gefahr lauert im Dachstuhl

Er ist einer der gefährlichsten Trockenholzschädlinge Deutschlands. Insbesondere Fachwerkhausbesitzer bekommen Panik, sobald sein Name fällt. Hat er sich einmal in einem Haus breitgemacht, machen sich seine Nachkommen jahrelang über sämtliche Nadelhölzer im Dachstuhl her. Von kleinen Fraßschäden bis hin zu einstürzenden Dachstühlen – er kann uns Menschen das Eigenheim zur eigenen Hölle machen. Die Rede ist vom Hausbock. Der kleine Käfer richtet in unseren Häusern im schlimmsten Fall eine Menge Schaden an und bringt so Hausbesitzer zum Verzweifeln. Damit es bei dir nicht so weit kommt, haben wir alles rund um den Hausbockkäfer für dich zusammengefasst. Mach dich schlau – und überliste den Hausbock.

Der Hausbock zieht ein – Neuer Mitbewohner im Dachgebälk

Der Hausbock gehört zu den am häufigsten vorkommenden Holzschädlingen in Deutschland. Während der erwachsene Käfer eher weniger gefährlich für unsere Dachstühle ist, fressen sich seine Larven mit großem Appetit durch alles, was aus trockenem Nadelholz besteht – und hinterlassen dabei teilweise große Schäden an der Bausubstanz. Je älter das Holz, desto schneller fressen die Larven vom Hausbock sich hindurch. Bleibt ein Befall unentdeckt, kann nach vielen Jahren eine böse Überraschung anstehen: Denn hat der Hausbockkäfer sich über einen langen Zeitraum im Gebälk vermehrt, droht durch enorme Schäden oft sogar Einsturzgefahr. Der Hausbock ist dir jetzt schon unsympathisch? Uns auch – trotzdem stellen wir dir den Schädling genauer vor. Denn nur wer seinen Feind richtig kennt, kann ihm zuvorkommen oder ihn besiegen.



Steckbrief: Den Hausbock erkennen

Der Hausbock (Hylotrupes Bajulus) gehört zur Art der Bockkäfer. Neben dem Holzwurm zählt er zu den gefährlichsten Schädlingen in Deutschland, wenn es um Trockenhölzer geht. Er ist in Europa, Nordafrika und in Asien heimisch und richtet dort in Bauten mit Holz Schaden an. Aufgrund der hohen Gefahr für die Bausubstanz, die von einem Befall ausgeht, besteht für den Hausbock in einigen Bundesländern Meldepflicht. Bei der Entdeckung der Schädlinge muss dies also dem zuständigen Amt unbedingt gemeldet werden. So können angrenzende Gebäude vor einem "Überlaufen" der Käfer bewahrt werden.

Den Hausbock bekommen wir Menschen eigentlich kaum zu sehen. Die adulten Insekten leben relativ zurückgezogen im Wald, am liebsten in toten, trockenen Bäumen. Von dort gelangen sie über Umwege in den direkten Lebensraum des Menschen: ins Haus.

Ein Hausbockkäfer wird rund 25 Millimeter lang und hat eine braun-schwarze Färbung, wobei die Beinchen heller sind als der flache Rumpf. Auf ihrem Rücken sind die Käfer leicht behaart. Besonders gut erkennt man sie an den zwei weißen Haarflecken auf dem Rücken bzw. den Flügeln sowie dem prägnanten Halsschild. Am Kopf besitzt der Hausbockkäfer zwei lange Fühler.

Hausbock: Lebensweise

Zaunpfähle, abgestorbene Bäume, Gartenhäuser, Leitungsmasten und Co. – all das sind die möglichen Nahrungsquellen vom Hausbock. Eigentlich nistet er sich dort in seiner natürlichen Umgebung ein und vermehrt sich im Holz. Durch verschiedene Umstände gelangt er jedoch auch in unsere Häuser. Neben Dachstühlen sind Türschwellen, Fensterrahmen und Fachwerk ein gemütlicher Aufenthaltsort und ein leckeres Fressen für seinen Nachwuchs. Ein erwachsener Käfer lebt nur etwa vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit paart er sich, legt bis zu 400 Eier und stirbt dann. Fressen ist während dieser Lebensphase nicht mehr angesagt. Der ausgewachsene Hausbock ist also gar nicht so eine direkte Gefahr für unser geliebtes Nadelholz, sondern seine Larven.

Befall durch den Hausbock: Hausbocklarven sind die tatsächlichen Übeltäter

Während der adulte Hausbock nur für Paarung und Eiablage lebt und dann stirbt, können seine Nachfahren ordentlichen Schaden anrichten. Die Weibchen legen ihre Eier in feine Risse im Holz. Und zwar nicht irgendwelches Holz: ausschließlich Nadelholz, am liebsten gut duftendes. Bäume versprühen Aerosole, die Hausbockkäfer wahrnehmen. Frischeres Holz verströmt grundsätzlich mehr solcher Aerosole als altes Holz und ist daher für die Käferweibchen zur Eiablage attraktiver. Auch der Feuchtigkeitsgehalt spielt eine Rolle. Holz mit einer Restfeuchtigkeit von 12 bis 30 % wirkt auf sie besonders anziehend. Dadurch sind Möbel in unseren Wohnräumen weniger interessant als der Dachstuhl. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein alter Dachstuhl nicht auch neu befallen werden kann. Sind die Larven geschlüpft, machen sie sich über das köstliche Holz her. Eine Larve benötigt grundsätzlich zwischen 4 – 18 Jahre, durchschnittlich 5 – 6, um sich weiterzuentwickeln. Sie hat also genügend Zeit zum Fressen.

Die Larven vom Hausbock: Aussehen, Lebensweise, Entwicklung

Hast du auf dem Dachboden Larven zu Gesicht bekommen? Dann kannst du sie anhand ihres Aussehens vielleicht schon genau identifizieren:

Die Hausbocklarven schlüpfen bereits wenige Wochen nach der Eiablage. Sie sind weiß-gelb und haben einen länglichen, unbehaarten Körper, der in Ringe segmentiert ist. Die kannst du bei genauer Betrachtung deutlich erkennen. Am Kopf befinden sich dunkle Beißwerkzeuge. Links und rechts daneben liegen jeweils drei kleine Augen. Am wohlsten fühlen die Larven sich bei 30 °Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 40 %. Dann entwickeln sie sich rasch und verpuppen sich bereits nach vier Jahren. Bei niedrigeren Temperaturen dauert die Entwicklung bis zur Verpuppung länger. Ab einer Umgebungstemperatur von unter 10 °Celsius verfallen die Larven in eine Art Kältestarre. In der Regel halten sich die kleinen Nachfahren der Holzschädlinge im Inneren von Balken auf, deshalb bekommst du sie nur außergewöhnlich selten zu Gesicht. Ihre Nahrung ist das Holz. Gemächlich fressen sie sich durch die Balken und hinterlassen kleine Gäng.

Daran erkennst du einen Hausbockbefall: Schädlingsbild

Ein Hausbockbefall ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit. Breitet die Käferpopulation sich über mehrere Jahre ungehindert aus, kommt es zu einer bösen Überraschung. Denn bei einem hohen Fraßschaden können tragende Balken brüchig werden und die Stabilität eines Gebäudes ist nicht mehr gegeben. Deshalb gilt: Schau nicht weg, sobald du den Verdacht auf einen Befall durch den Hausbock vermutest. Nimm stattdessen deinen Dachstuhl genau unter die Lupe. Wir zeigen dir, wie es geht.

Achtung, Schädling – Hausbockbefall

Ein Befall durch den Hausbock, oder auch Hylotrupes Bajulus, ist von dir als Laie eher schwierig zu erkennen. Wenn du Gewissheit haben möchtest, wende dich am besten an einen Fachmann. Dieser kann den Befall genau einschätzen. Denn neben der akuten Population von Käfern und Larven ist eine korrekte Einschätzung deiner Bausubstanz wichtig. Wie stark sind die Dachbalken beeinträchtigt? Besitzen tragende Balken noch ihre stabilisierende Funktion? Trotzdem gibt es einige Aspekte, anhand derer du selbst auf den Hausbock und seine Larven aufmerksam werden kannst.

Hausbockkäfer gesehen?

Ein offensichtliches Indiz für den Hausbockbefall sind natürlich lebendige Insekten. Die erwachsenen Käfer erkennst du besonders gut an ihrem Körperbau und den weißen Haarflecken auf dem Rücken. Hast du einen Hausbock im Haus gefunden? Falls du tote Käfer entdeckst, kann das ebenfalls ein Hinweis auf einen Befall sein. Allerdings könnte dieser auch schon einige Jahre zurückliegen. Den direkten Tipp geben dir die Larven vom Hausbock.



Larven sind ein eindeutiger Hinweis

Meist verstecken sie sich und du bekommst sie nicht zu Gesicht, denn sie leben im Holz und nagen dort ihre Gänge. Die Gänge sind nicht immer von außen sichtbar, denn die Larven verstopfen sie mit Kot und Sägemehl. Um sie auf frischer Tat zu ertappen, kannst du (nicht tragende!!) Balken freilegen oder einzelne Teile ausbauen, um mögliche Gänge der Larven freizulegen.

Sägemehl – Spurensicherung

Sobald die Holzschädlinge sich durch deine Balken im Dachstuhl fressen, hinterlassen sie Spuren. Sägemehl ist wohl die deutlichste. In der Regel bleibt das Sägemehl zwar in den Gängen der Larven, in einzelnen Fällen können aber trotzdem Häufchen entstehen.

Hausbock: Geräusche sind verräterisch

Sosehr sich die Larven vom Hausbock auch im Holz verkriechen – manchmal sind sie trotzdem gut hörbar. Denn während sie genüsslich in den Balken knabbern, machen sie teilweise laute Nagegeräusche. Insbesondere in der Nacht, wenn es im Haus ruhig ist, kannst du das Knabbern in den Balken sogar ohne ein Hilfsmittel wahrnehmen.

Kleine Löcher, große Wirkung

Ein weiteres Indiz für die Biester im Gebälk sind kleine, ovale Löcher in den Balken. Wenn die Larven sich verpuppt haben und als ausgewachsene Käfer auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Eiablage sind, fressen sie sich aus dem Holz ins Freie. So ein Loch besitzt eine Länge von 4 – 8 Millimetern.

Hausbock vs. Holzwurm – Die wichtigsten Unterschiede

Der Hausbockkäfer ist leider nicht der einzige Holzschädling, der in Deutschland beheimatet ist. Neben ihm ist der Holzwurm ein häufig gesehener Gast in Dachstühlen und geliebten Möbelstücken. Da ist doch der Wurm drin – tatsächlich? Da die Folgen von einem Befall durch den Holzbock und Holzwurm teilweise ähnlich sind, haben wir für dich einen kleinen Überblick über die wichtigen Unterschiede:

  • Der Holzbock bevorzugt ausschließlich Splintholz von Nadelhölzern, während sich der Holzwurm genauso gern durch Laubhölzer knabbert.
  • Das Larvenstadium vom Hausbock liegt bei einem Zeitraum zwischen 4 – 18 Jahren. Das des Holzwurmes bei 3 – 4 Jahren.
  • Die Larven vom Holzbockkäfer fressen sich besonders gern durch Dachstühle und die Bausubstanz von Holzhäusern. In Wohnräumen fühlen sie sich nicht so wohl. Der Holzwurm hingegen macht auch vor Mobiliar, Holzverkleidungen und Treppenhäusern nicht halt.
  • Im Gegensatz zur Hausbocklarve hinterlässt der Holzwurm regelmäßig Häufchen aus Sägemehl.

Die Unterscheidung zwischen den zwei Arten spielt für dich bei der Bekämpfung eine wichtige Rolle. Nur, wenn du die fressenden Monsterchen genau identifizierst, kannst du die passenden Maßnahmen einleiten.

Hausbock (Hylotrupes Bajulus) bekämpfen – Effektiv und nachhaltig

Die Bekämpfung bei einem Hausbockbefall ist essenziell. Denn wenn sich die Larven erneut vermehren und viele Jahre ungestört durch das Gebälk knabbern, wird die Bausubstanz enorm geschädigt. Lass dir dein zu Hause nicht von den Plagegeistern zerstören. Sobald du den Verdacht hast, dass der Hausbock deinen Dachstuhl zur Eiablage genutzt hat, solltest du dich auf die Suche den oben genannten Indizien für den Übeltäter machen. Falls sich dein Verdacht bestätigt, kann es an die Bekämpfung gehen. Dafür holst du dir bestenfalls einen Schädlingsbekämpfer an deine Seite.

Hausbockbekämpfung: Viele Möglichkeiten, um dein Haus zu retten

Schädlinge sind immer ungebetene Gäste. Insbesondere, wenn es um die Sicherheit in deinem Heim geht, solltest du keine Kompromisse eingehen. Zur Bekämpfung gibt es verschiedene Wege:

Das Heißluftverfahren: Bei diesem Vorgehen wird der befallene Bereich, beispielsweise der Dachstuhl deines Hauses, vom Schädlingsbekämpfer komplett abgedichtet. Dann wird der Bereich über einen Zeitraum von bis zu 14 Stunden mithilfe von Gebläsen stark erhitzt. Durch die hohe Temperatur sterben die Larven vom Hausbock ab.

Die Begasung: Wie beim Heißluftverfahren wird auch hier das Haus oder ein spezifischer Bereich darin abgedichtet. In die Räume werden für die Hausbockkäferlarven tödliche Gase eingeleitet. Nach der Begasung dauert es etwa 24 Stunden, bis deine Familie und du das Haus wieder betreten könnt.

Das Mikrowellenverfahren: Bei dieser Methode zur Bekämpfung vom Hausbock wird mit Mikrowellen gearbeitet. Durch einen sogenannten Hornstrahler werden Mikrowellen in das befallene Holz ausgesendet. Diese Wellen erhitzen alle im Holz enthaltenen Wassermoleküle, wodurch der Holzschädling verendet. Hier ist Vorsicht geboten, denn bei einer zu intensiven Behandlung des Holzes können Risse entstehen.

Die chemischen Verfahren: Natürlich kann der Hausbock auch mit Insektiziden bekämpft werden. Diese müssen in das Holz und die Gänge der Larven eingebracht werden. Dafür wird das Holz vorbehandelt, die Fraßgänge ausgekratzt und die Pestizide direkt darin verteilt.

Lass dir die unterschiedlichen Methoden zur Hausbockbekämpfung genau von deinem Schädlingsprofi erklären und wiege gründlich ab, welches Verfahren für dein Gebäude besonders gut geeignet ist. Sie alle haben Vor- und Nachteile. Wichtig ist das Endergebnis: ein Haus ohne Hausbockkäfer.

Schutzmaßnahmen gegen den Hausbockkäfer

Du hast schon viel vom Übeltäter Hausbock gehört und möchtest deinen Dachstuhl vor ihm bewahren? Dann gibt es einige Tipps, mit denen du es für den Käfer und seine hungrigen Larven ungemütlich machst. Eine große Rolle dabei spielt bereits beim Bau die Holzauswahl. Am unattraktivsten für den Schädling ist Kernholz der Kiefer mit einem geringen Splintanteil. Falls du dich für eine andere Holzart entschieden hast – kein Problem. Verwende zur Prävention einen entsprechenden Holzschutz. Damit imprägnierst du das Holz und beugst so einem Befall durch den Hausbock langfristig vor. Außerdem solltest du Feuchtigkeit und Wärme im Dachstuhl verhindern. Rund um die Uhr Wäsche trocknen auf dem Dachboden? Das ist mit Vorsicht zu genießen. Wärme und Feuchtigkeit sollten sich hier, wenn möglich, nicht stauen. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Rat: Halte im Sommer die Dachbodenfenster geschlossen. Gerade zu dieser Jahreszeit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Käferweibchen durch das Fenster hineinfliegt.



Nicht verzagen – Schädlingsbekämpfer fragen!

Wenn es um den Hausbock geht, gilt: no risk – no problem. Gehe besser keine Risiken ein, sondern hol dir im Zweifel sofort Hilfe von einer Fachkraft. Diese kann den akuten Befall professionell einschätzen und Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten. Ist der Schuldige erst überführt, werden weitere Schäden verhindert. Mit dem Holzbock und seinen Larven ist nämlich nicht zu spaßen. Vermehren sie sich immer wieder und machen sich wie eine hungrige Meute über das Holz im Dachstuhl her, wird dieser auf Dauer instabil. Während manchmal nur einzelne Balken ausgetauscht werden müssen, kann im schlimmsten Fall eine Erneuerung des kompletten Dachstuhls anstehen. Das lässt du dir lieber entgehen! Also sorge am besten vor und imprägniere das Holz im Gebälk. Dann kommt ein Käfer erst gar nicht in Versuchung – und sein Kollege Holzwurm auch nicht.