
Mehlmottenbefall feststellen: Wie sehen Mehlmotten aus?
Um Mehlmotten effektiv bekämpfen zu können, musst Du natürlich erst einmal wissen, wie die Insekten aussehen. Biologisch gesehen werden Mehlmotten zur Familie der Zünsler oder auch Pyralidae gezählt. Diese gehören der Gattung der Kleinschmetterlinge an. Mehlmotten sind in ihrem Aussehen recht spezifisch. Die ausgewachsenen Motten sind ungefähr acht bis zehn Millimeter groß und ihre Flügel weisen eine Spannweite von ungefähr zwei Zentimetern auf. Die Flügel der Mehlmotte sind gräulich gefärbt, dieses Grau kann aber von einem bläulichen Grau bis hin zu einem rötlichen Grau abweichen. Außerdem sind die ausgewachsenen Mehlmotten gemustert. Das Muster kann aber von Motte zu Motte recht unterschiedlich ausfallen. Die Musterung beinhaltet dabei dunklere und hellere Grautöne.
Einen Befall wirst Du früher oder später selbständig bemerken. Willst Du auf Nummer sicher gehen, dann solltest Du auf auf eine Mehlmotten Falle setzen. Damit kannst Du den Mehlmottenbefall frühzeitig feststellen. Pheromonfallen für Lebensmittelmotten fangen mittels Sexuallockstoff die männlichen Insekten ein, da die Fallen den Duft des Lebensmittelmotten-Weibchens aussenden. So kannst Du Dir sicher sein, dass Du es mit Lebensmittelmotten zu tun hast, da diese Art Fallen die Insekten sehr spezifisch fangen. Nehmen die Männchen den Lockstoff war, erwarten sie ein paarungsbereites Weibchen und fliegen auf die Falle zu. Dort bleiben sie dann am Klebestreifen fest kleben und sterben. Bemerkst Du also, dass in Deiner Falle kleine falterähnliche Insekten gelandet sind, die der Beschreibung einer ausgewachsenen Mehlmotte gleichen, dann hast Du es mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mehlmotten zu tun.
Auch wenn Du präventiv keine Pheromonfallen verwenden möchtest, kannst Du einen Befall relativ schnell feststellen. Mehlmotten vermehren sich bei optimalen Lebensbedingungen, welche viel Nahrung und Raumtemperatur umfassen, relativ schnell. Die Larven der Mehlmotte wirst Du dann auch irgendwann mit bloßem Auge bemerken, wenn sie Dir aus Deinem Mehlvorrat entgegenblicken. Zusätzlich verursachen die Larven in den befallenen Lebensmitteln auch Fäden, welche die Form von richtigen Gespinsten annehmen. Da sich die Larven während der Entwicklungsphase hin zu einer ausgewachsenen Mehlmotte mehrfach häuten und dabei lange Fäden zurücklassen, bilden sie diese Gespinste aus, die nach einiger Zeit sogar die Optik von Zuckerwatte annehmen können. Stellst Du also fest, dass Dir bei der nächsten Backaktion aus dem Mehl dünne Fäden in die Rührschüssel wandern, dann solltest Du noch einmal einen zweiten Blick in die Vorratsdose oder die Mehlpackung werfen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Du nun Mehlmotten bekämpfen musst.
Mittel gegen Mehlmotten
Hast Du einen Mehlmottenbefall festgestellt, ist es nur natürlich, dass Du die gefräßigen Insekten so schnell wie möglich loswerden willst. Da die Vorratsschädlinge aber in Deinen Lebensmitteln nisten, ist das nicht immer so einfach. Was Du in Sachen Schädlingsbekämpfung bei einem Mehlmottenbefall tun kannst, erklären wir Dir jetzt.
Die wohl einfachste Möglichkeit, die kleinen Insekten aus Deiner Küche zu entfernen, ist erst einmal die befallenen Lebensmittel zu entsorgen. Wenn Du Dir bei Mehl zum Beispiel nicht sicher bist, ob es befallen ist, lohnt es sich, das Mehl einmal durchzusieben. Stellst Du fest, dass keine ungewöhnlichen Rückstände wie Fäden oder Maden zurückbleiben, kannst Du davon ausgehen, dass es nicht befallen war und weiter benutzen. Beachte, dass Du das ausgesiebte Mehl nicht weiter benutzen solltest, wenn Du einen Mehlmotten-Nest gefunden hast, da befallene Lebensmittel trotzdem ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Durch die Maden, deren Kot und die zurückbleibenden Gespinste können sich giftige Schimmelpilze bilden und andere Schädlinge können sich als Folge zusätzlich einnisten. Natürlich ist es immer sehr schade, Lebensmittel zu entsorgen, aber hier solltest Du Deine Gesundheit priorisieren und die befallenen Lebensmittel wegwerfen.
Wo Lebensmittelmotten fliegen, entstehen Larven und das nicht zu knapp. Deshalb solltest Du dafür sorgen, dass Du die ausgewachsenen Zünsler bekämpfst. Wie bereits erwähnt kannst Du mit der Pheromonfalle einen Befall feststellen und sorgst gleichzeitig dafür, dass wenigstens ein paar der Männchen nicht mehr in der Lage sind, sich fortzupflanzen. Zusätzlich gibt es aber auch noch andere Mittel, um Lebensmittelmotten aus Deiner Küche fernzuhalten. Auf giftige Insektizide solltest Du dabei aber verzichten, da solche chemischen Mittel oft Stoffe enthalten, die Dir und allen Personen gesundheitlich schaden können, die in Deinem Haushalt leben. Auch Haustieren können solche Inhaltsstoffe schaden. Du solltest deshalb lieber die Finger von solchen Sprays in der Küche lassen.
Möchtest Du den Befall auf möglichst natürliche Weise bekämpfen, kann es sinnvoll sein, sich die Launen der Natur zunutze zu machen. Mehlmotten haben neben unserer Mülltonne und Insektiziden nämlich auch natürliche Fressfeinde. Dazu zählen auch die Schlupfwespen. Wenn Du natürliche Fressfeinde eines Schädlings einsetzt, um diesen zu bekämpfen, dann nennt man das biologische Schädlingsbekämpfung. Der Einsatz von Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten funktioniert so, dass die Schlupfwespenweibchen ihre Eier in die Eier der der Mehlmotten hineinlegen. Wer sich jetzt denkt, dass Wespen im Haus nicht wirklich die perfekte Lösung darstellen können, sollte bedenken, dass Schlupfwespen keinen Stachel besitzen und Dir oder Deinem Haushalt demnach auch nicht gefährlich werden können. Der Vorteil der Schlupfwespen besteht vor allem darin, dass sie die Eier der Mehlmotten fast unbemerkt parasitieren. Wenn Du also Lebensmittelmotten bekämpfen möchtest, bieten Schlupfwespen eine effektive Möglichkeit, bereits die Mehlmotten-Eier unschädlich zu machen.
Neben den Schlupfwespen gibt es natürlich noch andere Methoden, einen Befall frühzeitig zu verhindern. Auch wenn Du die adulten Tiere beseitigst, kann das dafür sorgen, dass mehrere Generationen ausbleiben. Viele nehmen dafür den Staubsauger zur Hand, wenn sie die Mehlmotten fliegen sehen. Es besteht aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Insekten im Beutel des Staubsaugers überleben und sich darin sogar vermehren. Aus diesem Grund solltest Du, wenn Du Mehlmotten loswerden willst, entweder den Staubsaugerbeutel nach der Aktion entsorgen oder zu anderen Mitteln greifen. Eine schnelle und effektive Methode, die ohne Gifte auskommt, ist die Verwendung eines Frost-Sprays. Ein Frost-Spray kommt ganz ohne giftige Mittel aus, da es rein thermisch wirkt. Die Schädlinge, die Du mit dem Frost-Spray behandelst, werden sofort gefrostet und sterben augenblicklich. Das bietet, verglichen mit Insektiziden, eine humanere Methode, Schädlinge zu bekämpfen.
Die Entwicklung der Mehlmotte
Bis sich die Mehlmotte zu einem adulten Tier mit Flügeln entwickelt hat, braucht es ein paar Tage und Entwicklungsstufen. Mehlmotten-Weibchen sind in der Lage, bis zu 500 Eier abzulegen. Ihre Eier, die eine weiß-grüne Färbung aufweisen, legt die Mehlmotte in trockenen Lebensmitteln ab. Bereits nach ein paar Tagen schlüpft die Mehlmotten-Larve. Je wärmer die Temperaturen sind, desto schneller schlüpfen die Larven aus den Eiern. Im Sommer geht die Mehlmottenbefall deshalb besonders schnell voran. Direkt nach dem Schlupf beginnt die Larve zu fressen. Je nach Temperatur und Nahrung braucht die Larve für ihre Entwicklung zwischen sechs Wochen und drei Monaten. Nach dieser Zeit hat die Larve stark an Körpervolumen zugenommen. Bis sie sich schließlich verpuppt, können Mehlmotten-Maden bis zu 400 Meter zurücklegen und hinterlassen dabei Exkremente und die spezifischen Fäden, an denen Du den Befall feststellen kannst.
Hat die Mehlmotte sich in diesem Stadium vollgefressen und sich bis zu sechs Mal gehäutet, dann findet im Anschluss die Verpuppung statt. Dafür sucht sich die Larve einen idealen Platz. Dieser ideale Ort stellt für gewöhnlich ein Plätzchen in Mitten der Nahrung dar oder die Larve spinnt sich in Spalten der Mehlpackung ein. Beim Vorgang der Verpuppung spinnt sich die nun sehr groß gewordene Larve vollkommen ein und entwickelt einen festen Kokon um sich herum. Wenige Tage später schlüpfen dann die vollausgewickelten und geschlechtsreifen Mehlmotten, die sich anschließend sofort wieder vermehren. Die adulten Tiere leben nur wenige Wochen, da es ihre einzige Aufgabe ist, sich zu paaren und die Eier abzulegen. Mit der neuen Generation an Mehlmotten beginnt der Kreislauf von vorne.
Wie kann ich einem erneuten Befall vorbeugen?
Wenn Du schon einmal einen Mehlmottenbefall hattest, wirst Du wissen, wie mühselig die Bekämpfung der Mehlmotte ist. Es gilt also auf jeden Fall, einen erneuten Befall zu verhindern. Dafür kannst Du verschiedene Methoden anwenden. Zunächst solltest Du darauf achten, dass die Packungen, die Du in Deinen Küchenschrank stellst, keine Löcher besitzen, durch die die Mehlmotte hindurchschlüpfen könnte. Kannst Du das nicht sicherstellen, ist es sinnvoll, Mehl, Müsli und Co in luftdicht verschließbaren Dosen zu verpacken. Das sorgt dafür, dass Mehlmotten erstens nicht zu Deinen Lebensmitteln vordringen können und Du in der Konsequenz auch keine Lebensmittel wegwerfen musst.
Wenn Dir der Geruch von ätherischen Ölen wie Lavendel, Pfefferminz oder Zedernholz nichts ausmacht, kannst Du auch diese in der Küche verwenden. Mehlmotten meiden nämlich ätherische Öle und diesen Effekt kannst Du Dir zunutze machen. Eine weitere sinnvolle Möglichkeit, um einem erneuten Befall vorzubeugen, ist die Installation von Fliegengittern. Verhinderst Du, dass Mehlmotten überhaupt erst in Deine Küche gelangen, kannst Du damit auch indirekt einem Mehlmottenbefall vorbeugen.
Wir hoffen sehr, dass wir Dir alle wichtigen Informationen rund um das Thema "Was tun gegen Mehlmotten?" liefern konnten und wünschen Dir noch viel Erfolg bei der Mehlmottenbekämpfung!